Rüstung und Waffen - Englobierter Reiterschild

Reiterschild mit englobiertem Balken-Blumen und Hammermotiv
(1340-80)
Der Schild stellte schon seit frühester Zeit einer der wesentlichen Teiler der Schutzbewaffnung eines Kriegers dar, und wurde in vielerlei Hinsicht auch offensiv genutzt, wie Fechtbücher aus dem Mittelalter bezeugen.
Während Infanterieschilde ob ihres Einsatzes wegen grössere Dimensionen behielten, schrumpfte der von der Reiterei eingesetzte Schild mit Zunahme der Panzerung immer mehr, und verblieb schliesslich nur noch als reines Präsentationsmittel des eigenen Wappens.
 

Vorlage

Im Gegensatz zu dem auf einer anderen Seite präsentierten Reiterschild besitzt dieser wesentlich kleinere Dimensionen, und orientiert sich damit an der Masse der Schilde nach 1330.

Er besitzt, wie der andere, einen Korpus aus Holz, der beidseitig mit Leinen bespannt ist, und auf der Vorderseite mit Leder. Für die 3dimensionale Herausarbeitung des Wappens wurde jedoch zusätzlich noch Leder aufgeleimt und vernagelt, eine Technik, wie sie bei erhaltenen Schilden nachweisbar ist.
Anschliessend wurde eine Kreidegrundierung aufgetragen und schliesslich eine Bemalung aus Eitemperafarbe (Eigelb, Wasser, Pigmemnte, Leinöl, Harzfirnis) darübergetrichen, die mit Harzfirnis fixiert wurde.
Aus Einsatzgründen ist diese noch recht grob, und wird später durch eine mit Blattsilber und Blattgold verarbeitete Bemalung ersetzt.
Das Wappen zeigt drei heraldische Blumen auf weissem Grund über einem grünen Balken, mit einem blauen Hammer darunter.
Dieses Wappen ist keinem historischen Wappen nachempfunden, orientiert sich in der Wahl der Motiv aber an Wappen aus der Mitte des 14ten Jahrhunderts.
(In unserem Besitz seit 05/2006 / Stand 25.05.2006)
 

Quellangaben

AlexanderromanDer Alexanderroman, vermutlich ca. 1338-44 in Flandern (aus der Hand des flämischen Illustrators Jehan de Grise und seiner Werkstatt) entstanden, enthält Verse in französischem (picardischen) Dialekt und (ab 1400) Englisch über "Romance of the Good King Alexande" (über Alexander den Grossen), sowie illustrierte Berichte über die Reisen Marco Polos. Es stellt eine hervorragende Quelle für französische Mode um die Mitte- genauer der ersten Hälfte der 40ger Jahre- des 14ten Jahrhunderts dar.

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